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Im Garten brütet eine Holzente

Mein Sohn bekam zur Geburt von seiner Patentante eine große, hölzerne Tigerente geschenkt. Einige Jahre wurde sie dann von ihrem Besitzer auch sehr gern als Reittier genutzt. Als mein Sohn größer wurde, musste sie aus seinem Zimmer weichen. Von da an lebte sie in der Garage ein eher tristes Entenleben.

Als im Februar diesen Jahres ihr Schöpfer Janosch verstarb, musste ich daran denken, wie seine Geschichten und Figuren mich viele Jahre begleitet haben. Und wie ich eigentlich immer lächeln musste, wenn ich die große Tigerente gesehen habe.

Daher ist die Tigerente umgezogen. Sie wohnt jetzt in meinem „Insektenbeet“ und leuchtet dort mit den bunt blühenden Pflanzen um die Wette. War sie im Frühjahr noch von Lupinen und Margeriten umgeben so kitzelte ihr danach ein prächtiger blauer Rittersporn den Schnabel. Nun ist sie von Strauchrosen umwachsen, Edeldisteln spenden ein bisschen Schatten und Schmetterlinge, Bienen und Hummeln schauen vom nahen Wilden Majoran hin und wieder auch bei ihr vorbei.

Im späten Herbst muss sie wieder in ihr Winterquartier umziehen.  Aber spätestens im nächsten Frühjahr werde ich dann wieder die Frage hören: „Brütet in deinem Garten jetzt eine Holzente?“ Ja, das tut sie. Solange ihre Holzrollen sie tragen.

(Beitrag von Karen Wallbrecht)

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Anja Chojetzki

    Ich freue mich schon, wenn man sie im Frühling wieder von der Straße aus beim Brüten beobachten kann.

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